Mittwoch, 17. Oktober 2007

Beobachtungen

Maayong buntag,

ich habe neue Beobachtung zu verkuenden:
Autos: wenn sich die Menschen hier ein neues Auto kaufen, dann fahren sie damit in der Kirche -also auf den Vorplatz- vor und lassen es vom Pfarrer segnen. Gestern bin ich zufaelliger Weise an so einer Zeromonie vorbei gekommen. Die Familie war ganz fein angezogen, beinahe so als seien sie auf einer Taufe. Alle fuenf Tueren und die Motorhaube waren geoeffnet und der Motor lief natuerlich.
Ich schaetze mal, dass dies durchgefuehrt wird, damit kein Unfall passiert.
Wenn die ihr allgemeines Verkehrschaos hier mal ein bisschen in den Griff bekommen wuerden, wuerden auch -ohne Segnung-nicht mehr so viele Unfaelle passieren.

Mausefalle: das ist wirklich Tierquaelerei. Es gibt hier keine gewoehnliche Fallen so wie ich es aus Deutschland kenne. Hier gibt es sowas wie Butterpapier das mit einem bstimmten Klebstoff bestrichen ist, der wiederum Duftstoffe enthaelt, welcher die Maeuse anzieht.
Kommt eine Maus auf das Papier klebt sie fest und bleibt so lange dort bist sie verhungert oder verdurstet ist.
Gestern beim Abendessen hab ich neben meinen Fuessen so ein Papier mit Maus drauf entdeckt, Fotos folgen. Die Maus war noch recht fidel, jedenfalls hat sie noch gezappelt. Ich wollte sie dann raus bringen, denn sowas kann ich echt nicht sehen. Aber ich durfte nicht, die wird naemlich zu Hundefutter verarbeitet, nach ihrem Ableben...

Hunde: Meine Gastfamilie hat ganze sieben davon, zwei Welpen und fuent die bald so gross sind wie ich. Und ihr wisst ja wie sehr ich Hunde mag...
Es ist hier absolut nicht ueblich mit den Hunden spazieren zu gehen, gehen die Filipinos ja nicht mal selber spazieren sondern fahren jeden Meter mit dem Auto. Also sieben Hunde in einem Raum, auf einem Haufen, dass die in einem Raum fressen, schlafen und sich erleichtern brauch ich ja nicht extra zu erwaehnen.
Ich mag ja wirklich keine Hunde, aber das gaebe es bei uns NIEMALS! Und das stinkt....pfui Teufel....Iggggiitttttt....
Es gibt hier auch unzaehlige Strassenhunde, Hunde fuer die man in Deutschland ein halbes Vermoegen hinblaettern muss, hier kaempfen sie taeglich ums ueberleben. Die Strassenhunde hier sehen auch alle nicht sehr gesund aus, sie haben viel kahle Stellen in ihrem Fell, viele sind verwundet. Oft hoere ich nachts, sowohl Hunde als auch Katzen schreien, und dass ist kein normales bellen oder miauen mehr.
Ich habe mir erklaeren lassen, dass viele herrenlose Hunde -grad bei Nacht- von dem Menschen, meist aus Langeweile, angegriffen, getreten, gewuergt, geschalgen ect. werden. Die meisten Hunde sind so schwach, dass sie sich nicht wehren koennen. Das Ergebnis der letzten Nacht sehe ich oft am naechsten Morgen, auf dem Weg zur Arbeit.
Ist das denn zu fassen? Ein Tierleben zaehlt hier gar nichts.
Ich habe meiner hostfamily erzaehlt, dass in Deutschland der Hund meist wie ein Familienmitglied behandelt wird, dass man mit ihnen spazieren geht und dass sie beinahe ueberall mitgenommen werden, dass es bei uns einen Tierschutzbund, -verein gibt, Tierheime usw. Die kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus und konnten das gar nicht nachvollziehen.