Freitag, 21. September 2007

Zum Thema Kindesmissbrauch auf den Philippinen...

Sexueller Missbrauch an Kindern

In den Handel mit der Ware Kind sind fast alle gesellschaftlichen Ebenen involviert. Das Spektrum reicht von Eltern, Familienangehörigen und Freunden über lokal, regional und international operierende Schlepper, Arbeitgeber, Zuhälter bis hin zu Angehörigen von Polizei, Militaer und öffentlicher Verwaltung.

Neben der großen Nachfrage nach kommerziellem Sex wird Kinderhandel von einem Zusammenwirken ökonomischer, sozialer und kultureller Faktoren begünstigt.Die unausgewogene wirtschaftliche und soziale Entwicklung, arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung, Landlosigkeit und bewaffnete Konflikte verschärfen seit Jahrzehnten die Migration in die urbanen Zentren. Dies betrifft besonders die junge Generation der armen Bevölkerungsschicht, der es aufgrund des schlechten Zugangs zu Bildung und Ausbildung an Zukunftsperspektiven fehlt.

Der soziale Druck, zum Familieneinkommen beizutragen, der Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit und der Einfluss von Gleichaltrigen, die in die Stadt ziehen, sind soziale Faktoren, die den Kinderhandel begünstigen. Aus kulturellen Werten wie z.B. utang na loob, der ewigen Dankesschuld (gegenüber den Eltern), resultiert die Annahme, dass Kinder außerhalb der Familie arbeiten sollten, um diese zu unterstützen. Arbeiten egeal welcher Art....

Heute gehen offizielle Schätzungen von ca. 100 000 in der Sexindustrie missbrauchten Minderjährigen aus. Bei den meisten Opfern handelt es sich um Mädchen, welche die Schule abgebrochen haben und aus zerrütteten Familien kommen, in denen die Eltern arbeitslos sind oder nur über unregelmäßige Einkommen verfügen. Viele von ihnen haben Missbrauch oder Inzest erlebt.

Kinderprostitution hat in den Philippinen viele Gesichter. Man kann sie in drei Hauptbereiche identifiziert, in denen Minderjährige in das Sexgeschäft involviert sind. Sie arbeiten als "Pick-up Girls" auf der Straße, animieren als "Bar Girls" (Bikini-Bar-Tänzerinnen oder so genannte "Guest Relations Officers" in Karaoke-Bars) potenzielle Kunden zum Trinken oder werden als "Casa Girls" in Bordellen festgehalten.

Aufgrund der guten Einkommensmöglichkeiten sind Kinder und Jugendliche aus marginalisierten Gruppen der armen Bevölkerungsschicht, wie z.B. Straßenkinder und Nachkommen ethnischer Minderheiten, besonders anfällig für Prostitution. Im Zusammenhang mit Straßenkindern ist auf eine besondere Facette der Kinderprostitution zu verweisen. In den Touristengebieten und Einkaufszentren Metro Manilas (aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen nicht nur dort...) existiert innerhalb von barkadas das Phänomen des "Children pimping Children", bei dem Jugendliche als Zuhälter fungieren und jüngere Kinder an Pädophile verkaufen. Dabei verfügen sie und ihre Klientel über ein ausgefeiltes System der Kommunikation, das es Außenstehenden kaum ermöglicht, ihre Geschäfte zu verfolgen, obwohl sie an belebten Plätzen stattfinden.

Ein weiteres Beispiel für die bitteren Folgen des Verfalls von Familienstrukturen ist das Phänomen des buntog in den Städten Cebu und Davao. Buntog beschreibt Minderjährige, die als Reaktion auf zerrüttete Familienbeziehungen und zum Abbau von Stress sexuelle Riten praktizieren, durch die sie nach Akzeptanz innerhalb ihrer Gruppe streben. Die barkada wird zum Familienersatz. Die frühen sexuellen Erfahrungen durch buntog enden für viele Jugendliche in der Prostitution.Gängige Praxis in Hafenstädten ist es, Besatzungen anlegender Schiffe mit Prostituierten zu versorgen. Die so genannten akyat-barko girls werden mit Booten an die Schiffe gebracht, wo sie potenziellen Kunden ihre Dienste anbieten. Begleitet werden sie von Zuhältern, oftmals auch den E l t e r n, welche die finanziellen Aspekte regeln und die Mädchen später wieder an Land begleiten.

Eine weitere Facette der Prostitution Minderjähriger ist die "Prosti-tuition"- ein offenes Geheimnis in (privaten) Colleges und auch in den Highschools der großen Städte. In diese saisonale Prostitution zu Beginn und Ende des Semesters sind Schülerinnen aus allen sozialen Schichten involviert. Der Grund, sich an einen "Sugar Daddy" zu verkaufen, ist neben der Finanzierung der Schulkosten ein von westlichen Massenmedien beeinflusstes Konsumverhalten. Die Erlangung von Statussymbolen wie Handys oder Markenkleidung, der Zugang zu Unterhaltungsetablissements (Kinos, Clubs, Restaurants und Beach-Resorts), Zuhälter, Gruppenzwang, mangelndes Selbstbewusstsein und der Wunsch nach sozialem Ansehen, aber auch Neugier (ver)führen die Jugendlichen in die Prostitution. In einigen privaten Colleges in Manila und Cebu wird der Anteil der in Prostitution involvierten Schülerinnen auf bis zu 60 Prozent geschätzt.

Ok, also zusammenfassend laesst sich sagen, dass es nach wie vor viele Maenner, vorzugsweise aeltere, gibt, die auf den Philppinen "nur Urlaub" machen. Der Anblick der jungen Maedls an der Seite eines Opas ist wirklich wiederlich.