Freitag, 30. November 2007

Der schrecklichste Tag meines bisherigen Aufenthaltes

Heute war mit Abstand der schlimmste Tag seitdem ich hier bin.
Seit gestern hoere ich auf meinem linken Ohr gar nichts mher.
Gestern Nachmittag hat Gelen fuer mich in der ENT Klinik angerufen um einen Termin auszumachen. Heute sollte ich gegen 14:00 Uhr kommen, da um diese Uhrzeit die Sprechstunde stattfindet. Allerdings hat Gelen vergessen mir auszurichten, dass ich bereits gestern in die Klinik haette fahren muessen um meinen Namen in die Warteliste eintragen zu lassen. Also bin ich heute um zwei in die Klinik uns wurde wieder weggeschickt, mit der Begruendung sie haetten fuer heute genut Patienten. Hallo, gehts noch? Wuerde man das bei uns in Deutschland machen wuerde man gleich sagen, die Deutschen waeren auslaenderfeindlich.
Kurz um, ich war bei insgesamt sieben Aerzten, vier hatten geschlossen, denn feste Oeffnungszeiten gibt es hier nicht, die anderen drei haben mich weggeschickt, da sie genug Patienten fuer diesen Tag hatten. Ich bin wirklich in Panik geraten, weil ich keine Ahnung habe was mit meinem Ohr los ist und ich hab keine Lust mit einem Hoerschaden nach Hause zu kommen. Zu guter letzt war ich noch gegen 4 pm beim achten Doktor, der mir einen Termin fuer Nachts um eins gegeben hat. Die haben doch echt einen Knall.
Dann bin ich das erste Mal seit dem ich hier bin ich Traenen ausgebrochen, das war echt zuviel fuer mich. Wo gibt es denn sowas?

Meine Gastfamilie hat dann einen ENT Doktor ausserhalb von Cebu City aufgetrieben, obwohl es ueber eine Stunde Autofahrt war haben sie mich dorthin gefahren, dafuer war ich ihnen sehr sehr dankbar.
Ich habe einen Propfen im Ohr. Der Doc hat mir vier verschiedene Medikamente verschrieben, damit er sich (hoffentlich) bald loest.
Nun nehm ich mittlerweile (ich darf es ja gar nicht sagen sonst schimpft mich meine Mama) sechs Medikamente parallel, eines gegen Husten, eines gegen meine verschleimte Bronchien und vier gegen meine Ohren. Der Doc hat mir auch gleich gesagt das ich ueber das ganze Jahr immer wieder krank sein werde, da mein Immunsystem einfach zu schwach ist fuer all den Dreck und Smog hier. Hinzu kommt noch, dass die Ernaehrung der Filipinos kaum aus Vitaminen besteht, was ich vor allem daran merke, dass mir die Haare bueschelweise ausfallen.
Nun brauch ich jetzt auch noch Vitamin-und Eisentabletten. Die nehm ich aber erst wenn all das andere rum ist.
Also meine Lieben, seit froh, dass wir daheim niemals von einem Arzt weggeschickt werden, wir koennen jederzeit aerztliche Hilfe in Anspruch nehmen was ihr absolut nicht ueblich ist. Ich hoffe ihr wisst das zu schaezten.
Nun muss ich aber ins Bett, es ist schon 8 pm, um 2am klingelt mein Wecker, also in sechs Stunden und ich muss noch meine Sachen packen. Ich fahr naemlich uebers We nach Santa Fee, einer kleinen Insel im Norden von Cebu.
Auf bald.

Dienstag, 27. November 2007

Briefe, Postkarten und Paeckchen

Cebu City, 28.11.2007, 2:46 pm

Hello,

also da bekomm ich Wochen lang gar keine Post und dann kommt alles auf einmal.

Erstmal an Timo: Vielen Dank fuer deinen Brief und die Fotos aus Argentinien, ich hab schon fast vergessen wie du aussiehst:) Hab mich wirklich gefreut!

Dann weiter an Betty: Vielen lieben Dank fuer deine Postkarte, das Bild drueckt genau das aus was ich auch denke!!! Ich vermisse meine beste Freundin hier wirklich sehr, mit dir wuerde das hier noch viel mehr Spass machen, aber evt. klappst ja dass du im Juli/August Urlaub bekommst, wuerde mich auf alle Faelle riesig freuen.

Aber ganz besonders hab ich mich ueber die Postkarte von meiner ehemaligen Arbetisstelle gefreut. Rosi, Sonja, Karin, Hausi und Ursula, vielen vielen Dank fuer eure Karte, ich hab sie schon aufgehaengt, ich hab mich wirklich sehr sehr sehr sehr darueber gefreut. Obwohl ich nun schon so lange von euch weg bin denke ich noch sehr viel an meine ehemaligen Bewohner und Kollegen, ich vermisse euch wirklich sehr.

Und heute kam auch mein Paeckchen, jippi. Mit Rasierklingen drin, endlich kann ich mir wieder die Beine rasieren:) Also das Paeckchen kam eigentlich schon vor vier Wochen an, da hab ich schon mal so eine Karte bekommen. Da aber auf der Karte alles auf Cebuano stand hab ich unsere housegirls gefragt was die Karte bedeutet und sie meinten das sei lediglich die Empfangsbestaetigung fuer die Briefe die damals mit an kamen. Aber nun hab ich es, endlich wieder Lesestoff. Ich hab 12 Buecher von daheim mitgenommen, eines hab ich in Singapur in der JDHB mitgenommen und eins hab ich noch von Betty bekommen, also hatte ich 14 Stueck dabei, die hatte ich schon nach zwei Monaten gelesen. Dann hab ich Buecher mit Philipp getauscht, aber die hab ich auch schon alle verschlungen. Aus lauter Verzweifulung hab ich dann ein englisches gelesen, aber deutsche sind mir dann doch lieber. Und endlich kann ich Wurst essen. Seit meinem Abflug in Muc hab ich keine Wurst mehr gegessen. Und italienische Pasta kann ich nun auch geniessen.

Ach ja ...das Leben ist so schoen. Danka Mama und Schatz, auch fuer die Postkarten vom Allgaeu und fuer die Gummibaerchen, ihr wisst ja gar nicht wie viele Menschen ihr hier damit gluecklich gemacht habt. Aber die Ritter Sport ess ich alleine!
Also vielen vielen Dank, schoen das ihr mich noch nicht vergessen habt und ich hoffe das ihr auch weiterhin so schreibfleissig seid.
Viele liebe und -wie immer- sonnige Gruesse von den Kokos Inseln
Lydi

Sonntag, 25. November 2007

Baracken alias Zuhause von vielen Menschen, vom Schneider ueber die Toten bis hin zu den Bergbewohnern

Sonntag, 25.11.2007, 4:43 pm
Hi hey ho,
obwohl ich erst gestern viele neue Eindruecke bekommen und viele Fotos online gestellt habe, gibt es heute schon die naechsten.
Ich habe letzte Woche einigen Stoff zum Schneider gebracht, denn Hosen schneidern zu lassen kommt mich -kaum zu glauben- guenstiger als sie zu kaufen.
Ueber das Ergebnis war ich positiv ueberrscht, bevor ich nach Hause fliege lass ich mir hier auf alle Faelle nochmal welche schneidern.




Des isch der Schneider...












...und das ist sein Werkzeug.... So ein Teil hatten wir mal als Antiquitaet im Keller stehen!

















Und das ist die Umgebung in der ich lebe, ziemlich krasser Gegensatz zu dem Haus meiner hostfamily






















Unzaehlige Menschen in Cebu City leben in solchen Blechhuetten, die immer noch komfortabler sind als das Leben auf der Strasse, es gibt auch viele Familien die einfach an irgendeiner Strassenecke wohnen, weil sie nicht mal Geld fuer so eine Baracke haben.













Der Muell wird nicht anstaendig in einem Eimer entsorgt, ne, der wird einfach aus dem Fenster geworfen, ist ja auch viel bequemer und ein einmaliges Dufterlebenis :-)






Das ist ein Altar. Der steht bei uns im Flur. Der Mann auf dem Foto ist der Dad von Lilibeth, Telema, Jessica, Editha und ihrem Bruder, den ich aber noch nie getroffen habe, seinen Namen kenn ich auch nicht, ueber den wird hier nie gesprochen.






Das verstorbene Kind von Telma kommt ihr uebrigens nicht vor, das wird auch nie an seinem Grab besucht...




















... aber meine Familie ist ja soooo katholisch....
















Dann war ich heute Vormittag mit Libeth unterwegs, was mal wieder sehr abenteuerlich und aufregend war. Wir sind naemlich in die Berge, ja ich bin heute bei 30 Grad Vormittagstemperatur auf den Berg gekrakstelt, sogar fast 2 Kilometer steil bergauf.
Dort haben wir ein Projekt fuer Kinder in Not besucht. Das Haus hat wirklich eine wahnsinnslage, davon kann man nur traumen...























Finanziert wird das ganze von "Kinder in Not" aus Deutschland, hier koennt ihr einmal sehen wo all euere Spendengelder hinflessend, denn ich denke "Kinder in Not" ist in Deutschland sehr bekannt und hat einige treue Sponsoren.
Es war auch sehr schoen hier zur Abwechslung mal was deutsches lesen zu koennen.













Und es war sooo schoen mal ein paar Stunden aus der grossen, lauten und stinkigen Stadt rauszukommen, das war wie Urlaub!














Die Schwestern haben uns sehr lieb empfangen

















Dann haben uns die Kids ein Staendchen gesungen, voll suess!!!!



















Die ganze Meute, 68 Maedchen um genau zu sein.


















Erinnerungsfotos





Da hat es mir wirklich sehr gut gefallen und ich habe mich sehr gefreut, dass sie mich eingeladen haeben mal fuer ein paar Tage zu bleiben. Auf alle Faelle werde ich dort mal ein Wochenende arbeiten, schon allein wegen der gesunden Luft.








Blick auf Cebu City, man beachte bitte den kunstvoll getroffenen Vogel





Und hier noch ein paar Landschaftsbilder. Einige Menschen wohnen hier ganz abgeschottet in den Bergen, hunderte von Metern keine Nachbarn, kein fliessen Wasser, kein Storm, kein Auto. Aber gluecklich.
Die Kinder werden uebrigens bei den Schwestern unterrichtet.














Und zum Schluss hab ich noch einen richitgen Bergmenschen kennengelernt, der zwar nicht viel englisch gesprochen hat, aber dank meiner Cebuanokenntnisse konnte ich ihn zumindest begruessen, ihn fragen wie es ihm geht, ihm fuer das Foto danken und einen schoenen Sonntag zu wuenschen.

Freitag, 23. November 2007

Vom Besuch auf dem Markt, herrenlosen Welpen und der mysterioesen Blumensendung

Samstag, 23.11.2007
Wieder ist eine WOche rum, die Zeit rennt geradezu nur so dahin. Heute bin ich genau seit drei Monaten hier und schon 3 1/2 Monate von deheim weg. Auch diese Woche war wieder sehr ereigenisreich, sie ihr an den nachfolgenden Fotos sehen koennt:



Am Donnterstag hab ich drei sehr mysterioese Anrufe bekommen, jedesmal hat mich irgendjemand auf Cebuano vollgelabert und ich hab echt nix verstanden. Beim dritten Anruf hab ich mein Handy einfach einer Kollegin in die Hand gedrueckt...



... und keine zehn Minuten spaeter kam der Blumenbote durch die office Tuere.
Eh ja, ich hab ja nun nicht damit gerechnet dass die kitschigen Blumen in seinem Arm fuer mich sind... Waren sie aber, mein Freund hat mir Blumen nach Cebu geschickt, ist das nicht lieb?!?!
Zwar bisschen kitschig der Strauss aber so sind die Filipinos einfach!!!! Ich hab mich natuerlich sehr darueber gefreut!!!!




Heute (24.11.07) hab ich Gelen zu ihren morgentlichen Einkaeufen auf den Markt begleitet un dabei mal wieder festgestellt in welch einer anderen Welt ich momentan lebe.
Der Fisch wird hier nicht etwa auf Eis aufbewahrt bis er verkauft wird, nein, der liegt so in der Sonne, ohne Kuhlung.

















Hier gibt es auch keine festen Preise, das wird jedes mal aufs Neue verhandelt. Aber der Preis fuer den Fisch hier ist unsagbar billig, fuer zwei Tueten voll Fisch haben wir um die 200 Pesos bezahalt, also so um die 3,20 Euro.











Ich glaub ich hab heute das erste Mal in meinem Leben einen echten Oktopus gesehen. Sonst kenn ich die ja nur tiefgefroren....



Das mit dem Fleischverkauf ist hier auch so eine Eigenheit. Also, oftmals wird der Kopf des geschlachteten Tieren gut sichtbar an den Stand gehaengt. Solange der Kopf ausblutet, also noch Blut tropft, wissen die Kunden dass das Fleisch frisch ist. Hat der Kopf ausgeblutet kauf keiner mehr das Fleisch. Das ist aber nicht immer so. Daher ist es sehr sinnvoll zu solchen Einkaeufen einen Einheimischen mitzunehmen, die haben einen sehr guten Blick dafuer.










Das Fleisch wird hier auch auf offener Strasse verarbeitet, die Dame im Hintergrund fuellt gerade Schweinedaerme zu Wuerstchen.











Und es gitb so viel gutes Gemuese.
Wenn sie es nur nicht so fett kochen wuerden




















Ja das war wohl mal ein Schwein :o)












Das ist mein absolutes Lieblingsfoto! Der arme Mann muss feste treten damit er sein Messer schleifen kann und das bei 30 Grad vormittags Temperatur.









Und mitten drin wird ein Rollstuhl repariert.
















Jeepney, das Haupfortbewegungsmittel der Filippinos. Damit kommt man immer fast ueberall hin.
Bis blick aber immer noch nicht welcher Jeepney wohin faehrt, das ist auch gar nicht so einfach, die ganze Stadt ist voll mit den Dingern und alle haben unterschiedliche Nummern.









Junge Kokosnuesse, sehr zu empfehlen. Das Innere ist noch geleeartig und schmeckt total lecker.
Die Kokosnuesse die wir in Deutschland kaufen werden hier uebrigens an Schweine verfuettert...













Das ist die wile Hilde, die hab ich so getauft. Hilde lebt ihr angebunden am Strassenrand, unter der staendigen Bewachung ihres Besitzers, bis sie gross und fett genug zum schlachten ist...
















Eines der unzaehligen Welpenbabys. Spaetestens in ein paar Tagen wird es wohl tot am Strassenrand liegen.








Und das ist das Haus meiner Hostfamily von aussen. Hier seht ihr die Seite zum Highway hin



Und hier zur Seitenstrasse. Hinten oben, was am hoechsten herausragt, das ist die Dachterasse, die leider nur zum Waeschaufhaengen benutzt wird. Aber ich nutze sie auch zum Lesen wenn es nicht gerade regnet oder zu heiss ist. Dort befindet sich auch mein Bad, wenn man das so nennen kann...

Donnerstag, 22. November 2007

Besucherzaehler

Ja den hatte ich schon immer, ich hab es bloss nie hinbekommen dass er oeffentlich angezeigt wird. Eigentlich wollte ich ja was anderes einstellen, das hat nicht geklappt, dafuer sieht man den Besucherzaehler jetzt, versteh ich zwar nicht so ganz, aber Computer ist halt nicht so mein Ding:)
Aber schoen das so viele meine Berichte verfolgen!

Counter

Mittwoch, 21. November 2007

Krankenhausbesuch bei Philipp

Maayong gabii,

ich hab mir heute Nachmittag frei genommen und habe Philipp im chong hua Krankenhaus besucht. Obwohl dieses Krankenhaus das Beste in Cebu sein soll, war ich ueber die dortigen Zustaende ein wenig schockiert.

Philipp ist ja letzten Samstag, aufgrund von hohem Fieber, in die Notaufnahme des chinesischen Krankenhauses gefahren. Nach mehrstuendigem Warten (hier ist es ganz normal das man zwischen sechs und acht Stunden wartet, bis man zum diensthabenden Arzt kommt) haben sie ihm die Temperatru gemessen und ihn wieder nach Hause geschickt. Dort war er knapp 24 Stunden nicht mehr ansprechbar, gebeutelt von Fieber- und Schuettelfrostanfaellen. Am Montag hatte er gegen 14:oo Uhr einen Termin um seine Laborergebnisse zu erfragen, gegen 18 Uhr ist er dann endlich dran gekommen und sie haben ihn dabehalten, was sie wohl schon am Samstag haetten tun sollen.

Philipp liegt nun seit Montag unbehandelt in seinem sehr ungemuetlichen Krankenhauszimmer, da die Aerzte sich nicht einig sind, was er denn nun hat. Es steht aber fest dass es irgendwas zwischen Malaria und Dengue ist.

Philipp sieht wirklich sehr schlecht aus, seine Haut hat eine farbe zwischen blass und gelb, seine Augend sind dick geschwollen und feuerrot. Er ist total schwach, haengt am Tropf damit er nicht austrocknet. Er bekommt nur 2x taeglich Paracetamol gegen seine anhaltenden starken Kopfschmerzen. Ansonsten liegt er unbehandelt da und wartet seit gestern Nachmittag auf den Dok. Ist denn das zu fassen? Je mehr Zeit vergeht, umso schlimmer wird es.

Philipp hat ein eigenes Zimmer fuer das er 1600 Pesos am Tag bezahlt, das ist 1/5 von dem was die Menschen hier im Durchschnitt verdienen. Er hat eine zweite Zudecke geordert, da er nachts immer so friert (bei den Temperaturen!!!), dafuer musste er tatsaechlich bezahlen. Das Krankenhaus stellt keine Handtuecher und kein Duschgel, Essensbesteck bekam er mit seiner ersten Mahlzeit und dieses Besteck hat er nun so lange bis er das Krankenhaus wieder verlaesst, abspuelen muss er es selber. Unglaublich aber wahr.

Ich bete wirklich dafuer, dass ich hier niemals stationaer ins Krankenhaus muss, was viel Schlimmeres kann einem glaub ich nicht passieren.

Ich weiss jetzt auch warum mein Husten immer schlimmer statt besser wird. Ich hab die ganze Zeit Medizin gegen Halsweh genommen, soll nochmal einer sagen die Filipinos verstehen Englisch. Das Problem ist, wenn die Filipinos einen nicht verstehen fragen sie nicht nochmal nach sonder machen oder geben dann eben das was sie sich denken.
Aber nun hab ich die richtige und es wird hoffentlich bald besser.

Ich hoffe euch daheim geht es allen gut und dass ihr gesund und munter seid. Ich kann es nur immer wieder sagen, seid dankbar dafuer dass ihr in einem so reichen Land wie Deutschland lebt, wo keiner hungern muss, wo jeder medizinisch sehr gut versorgt wird, wo niemend ums ueberleben kaempfen muss, wo keine Saeuglinge/Kleinkinder/Kinder mit ihren Familien und ihrem ganzen Hab und Gut, zwischen Dreck und Ungeziefern, an irgendeiner Strassenecke leben und sich ihr Essen zusammen stehlen muessen, die sich keinen Arzt leisten koennen sondern am Strassenrad verenden wenn sie ernsthaft krank sind. Was das fuer Gefuehle in einem ausloest, sowas jeden Tag aufs Neue sehen zu muessen koennen glaub nur die Menschen verstehen, die selber so eine Zeit im Ausland mitgemacht haben und das mit eigenen Augen gesehen zu haben. Das sind Bilder, Eindruecke, Erinnerungen die einen fuer das ganze restliche Leben praegen werden.

Und dann immer wieder dieser krasse reiche Gegensatz dazu.
Trotz allem haben die Menschen in den Slums mehr Lebensfreude als manch einer in Deutschland. Sie sind einfach zufrieden und gluecklich mit dem was sie haben, sie sind auch fremden gegenueber sehr offen, freundlich und hilfsbereit. Dennoch bin ich mir manchmal nicht sicher, ob sie freundlich sind um mich bestehlen zu koennen oder ob sie es einfach sind, weil sie so sind wie sie sind.

Mittlerweile bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass die Menschen hier wirklich einfach nur freundlich und hilfsbereit sind, hinterher tut es mir immer unendlich leid wenn ich die Strassenkinder von mir wegstosse, da ich immer Angst habe dass sie mich beklauen (was ja auch nicht auszuschliessen ist), dabei wollen sie sich nur mit mir unterhalten. Aber es gibt eben auch die andere Seite, in Cebu ist die Kriminalitaet sehr hoch, es ist hier wirklich nicht ungefaehrlich, vor allem als Auslaenderin und dann auch noch weiblich. Aber wenn man vorsichtig und vernuenftig ist, kann man sich wirklich recht gut frei bewegen.
Das sind auch einfach nur die Vorurteile, meine Familie hat mir von anfang an eingepraegt, dass Cebu unendlich gefaehrlich ist, lots of dangerus mens, aber wie gesagt, es ist nicht so. Aber das sind alles Dinge die man erst bemerkt wenn man laenger hier lebt.

Dienstag, 20. November 2007

Kirchenbesuche und Taifune

Am Sonntag war ich mit Libeth im Gottesdienst. Aber nicht in der Kirche, nein, im Kino!
Ja sowas hab ich auch noch nie erlebt aber das gibt es tatsaechlich.
Da die Kirchen hier immer masslos ueberfuellt sind, gibt es zusaetzliche Gottesdienste die in den Kinosaelen stattfinden.
Das ist nicht grad sehr von Vorteil, denn die Stimmung ist sehr gemuetlich, das Licht sehr gedemmt und die Kinosessel doch so bequem... Obwohl ich total muede war hab ich es doch irgendwie geschafft nicht einzunicken.
















Gottesdienst im Kinosaal ist durchaus mal einen Besuch wert!











Am Montag ist hier ein wahnsinns Taifun durch das Land gezogen. Wir konnten alle frueher nach Hause gehen, die Strassen sind zu Sturtzbaechen -teilweise wikrlich zu reissenden Flessen geworden und ueber Stunden war der Strom weg, auch noch zu Abenddaemmerung hin.

Taifunde sind zwischen Oktober und Februar auf den Philippinen ganz normal, aber der gestern war wohl schon ein besonders grosses Kalieber, der im uebrigen auch einige Todespfer gefordert hat.
Und so sah unsere Dachterasse nach dem Sturm aus

Montag, 19. November 2007

Philipp hat Malaria

Kaum zu fassen, man hat mir immer versichert dass es in Cebu kein Malaria gibt sondern nur in der Region Palawan.
Philipp ist schon seit einigen Wochen erkaeltet und hatte immer wieder Fieber, mal ging es ihm besser, mal schlechter, aber er hat es als Erkaeltung abgetan und sich nicht wirklich darum gekuemmert. Haette ich wohl auch nicht anders gemacht. Am Samstag hatte er so hohes Fieber, dass er hier ins Krankenhaus ist, nach stundenlangem Warten ist er dann auch irgendwann drangekommen.
Heute hat sich definitiev herausgestellt dass er Maliaria hat und er muss natuerlich stationaer im Krankenhaus bleiben. Und das knapp drei Wochen vor seinem Heimflug.
Naechste Woche werde ich auch mal zum Arzt gehen, ich schleppe meine Erkaeltung nun auch schon kanpp drei Wohen mit mir rum, sicher ist sicher.

Meine Arbeit...

...im Mutter Teresa Haus.
Nun hab ich doch ein paar Fotos gemacht.
Viel will ich dazu auch gar nicht sagen.





Dieser suesse Zwerg hier hat noch einen Zwillingsbruder, die im uebrigend adoptiert werden koenne wie ich heute erfahren habe.












Die Kids sitzten so den ganzen Tag da





Igitt und alle haben Durchfall, der Erfolg landet manchmal durchaus auf meiner Hose, denn die Stoffwindeln halten nicht wirklich was sie versprechen









Ein ganz frisches Baby. Selbst dies liegt den ganzen Tag im Bettchen und wird meist ueberstehen und ueberhoert. Das arme Ding kann halt nicht so laut schreien...





Wie man vielleicht erkennen kann hat dieser kleine Mann entstellte Fuesse, sie sind um 90 Grad nach Innen gedreht. In Deutschland waere diese Op kein Problem, hier fehlt schlicht weg das Geld dafuer.















Dieses Baby ist knapp fuenf Monate alt, aber fuer das Alter viel zu klein und zu leicht (ca. 50 cm und knapp zwei Kilo).
Wenn ich es hochebe hab ich immer Angst, dass ich irgendwas kaputt mache.










Die Kinder im Muter Teresa Haus koennen uebrigens alle adoptiert werden. Auch wenn ich jedesmal versuche die Distanz zu wahren ist es beinahe unmoeglich. Die Arbeit mit den Babies geht mir so unter die Haut. Und ich bin so unendlich erschuettert und wuetend darueber dass es heut zu Tage immer noch Kinder gibt die sterben muessen, weil die Eltern nicht genug Geld fuer einen Arztbesuch geschweigedenn fuer Medikamente haben.
Es sterben hier sehr viele Kinder, oft schon kurz nach der Geburt, denn bei den Familien in den Slums oder auf den Muellkippen gibt es keine aerztliche Versorgung, d. h. wenn die Eltern sich keinen Arztbesuchen leisten koennen (was so gut wie immer der Fall ist), kann man nur noch beten dass das Kind aus eigener Kraft durchkommt. Die meisten Kinder sind -im Verleich zu deutschen Saeuglingen- viel zu klein, untergewichtig und schwach. Wenn schon die Mutter unterernahert ist kann man wohl kaum erwarten dass diese gesunde und kraefitge Kinder zur Welt bringt. Es ist ein Elend und es bricht mir heute schon das Herz wenn ich daran denke, dass ich wieder Abschied nehem muss und kein Kind mitnehem kann, denn momentan koennte wohl auch ich dem Kind keine gute Perspektive geben, dazu muss ich erst einmal in Deutschland genug Geld verdienen und eine sichere Grundlage schaffen.
Aber heute und hier schwoere ich, dass ich eines Tages zurueckkeheren werde um zumindest einem Kind eine bessere Zukunftsperspektive geben zu koennen.